- nathalie593
Welche Verpackung ist die größte Umweltsünde?
Wir haben hinterfragt, ob Plastik wirklich so eine Umweltsünde ist und welche Verpackung denn nun wirklich am meisten Schaden anrichtet.
Beginnen wir bei dem Plastik.
Plastik ist eine praktische Verpackung und lässt die verpackten Lebensmittel länger haltbar sein. Schaut man sich die CO2 Bilanz von Plastik-Lebensmittelverpackungen an ergibt sich folgendes: Beispiel:
150g Käse in Scheiben = 15 g Plastik-Verpackung entspricht 0,046 Kg CO2 Eq
Hochgerechnet auf 1 Kg hat Plastik also eine CO2 Bilanz von 3,066 Kg CO2 Eq pro Kg.
Gleichzeitig ist die Plastikverpackung ein Food Waste Erhöher. Durch vorgegebene Mengen in der Verpackung, kaufen Verbraucher*innen oft mehr als sie benötigen. Die Folge ist, das was zuviel ist wird weggeschmissen und es kommt zu einer zusätzlichen Emissions-Erhöhung, durch die weggeschmissenen Lebensmittel.
Außerdem hat Plastik eine unglaublich tiefe Recyclingrate und unsere Müllentsorgen ist auch nicht unbedingt das gelbe vom Ei, sodass viel Plastikmüll überall in der Umwelt landet. (Mehr zur Müllentsorgung findest du in dem Blogeintrag vom 16.Juni 2020 - Was passiert mit unserem Müll?)
So ist Plastik vor allem auf Grund des letzten Punktes und der Tatsache, dass viel Plastikmüll unsere Tierwelt bedroht, das sieht man alleine an den ganzen Bildern, wie Fische oder Schildkröten, von Plastik eingewickelt sind, was Lebensbedrohlich ist.
Kommen wir zum Papier.
Papier ist zwar ökologisch Abbaubar und damit recht umweltfreundlich, allerdings hat es auch viele Nachteile. Teilweise wird Papier mit Chemie bearbeitet, so ist auch hier das ökologische Abbauen beschränkt. Ebenso ist Frischfaserpapier ein Baum-Killer. Unmengen Bäume werden für Papier zerstört, was die Ökobilanz für Papier nicht gerade positiv werden lässt. Auch wenn die Produktion von Papier vielleicht CO2-ärmer ist (was ebenso fraglich ist), wird unserer Umwelt damit nicht unbedingt ein Gefallen getan, denn Bäume setzen CO2 um, weniger Bäume, bedeutet weniger Umsetzungsfähigkeit und somit eine höhere CO2-Belastung.
Etwas anders sieht es mit dem Recyclingpapier aus, hier müssen keine neuen Bäume gerodet werden und es wird für die Herstellung 70% Wasser gegenüber dem Frischfaserpapier gespart sowie 60% weniger Energie aufgewandt.
Verpackung Nummer 3, die Dose:
Getränkedosen bestehen zum Großteil aus Aluminium, welches vollständig recycelt werden kann. Von Vorteil ist, dass die Flaschen sehr dünnwandig und dadurch leicht sind. Das schont die Umwelt bei längeren Transportwegen.
Zur Herstellung von Weißblech- und Aluminiumdosen wird jedoch sehr viel Energie benötigt. Für die den Abbau von Bauxit, dem Grundstoff für Alumium, werden Regenwälder abgeholzt. Da Dosen nur einmalig verwendet werden, ist hier die CO2-Bilanz am schlechtesten.
Kommen wir zum letzten Verpackungsmaterial, dem Glas.
Ein Glas kann immer wieder eingeschmolzen werden und zu neuem Glas recycelt werden. Durchschnittlich können Glasverpackungen zu 60 Prozent wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. Gleichzeitig wird bei der Herstellung von Glas sehr viel Energie verbraucht, bei einmaliger Nutzung ist die Bilanz damit schlecht. Also achtet bei Glasflaschen darauf, dass es Mehrwegflaschen sind oder benutzt Glas einfach immer wieder als Verpackung für unverpackte Ware.
Fazit:
Wichtig für die Entscheidung, was ist umwelt- oder klimafreundlich, sind die Faktoren: Rohstoff- und Energieeinsatz bei der Verpackungsherstellung, Recyclingfähigkeit, Energieverlust beim Transport, Wiederbefüllbarkeit
→ Am umweltfreundlichsten schneidet Mehrweg aus der Region ab.
→Die schlechteste Klimabilanz haben Einweg-Glasflaschen und Getränkedosen, ebenso wie Einweg Plastik.
Ganz liebe Grüße
euer Lose Liebe Team
Quellen:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/schulstart-dem-blauen-engel